Wir sitzen in unserer Wohnung, die mittlerweile schon ziemlich nach Baustelle und ausgeräumt aussieht. Inzwischen ist ein Großteil unserer Habseeligkeiten in Umzugskartons verpackt und dennoch vermissen wir nichts.
Der Rucksack ist so gut wie gepackt, optimal organisiert mit diversen Packsäcken, die verschiedenen Themen zugeordnet sind. Überraschenderweise hat mein Rucksack, der doch etliches mehr in sich hat als andere Backpacker-Packlisten dies vorsehen, nur 15 kg. Und recht viel mehr hat auch nicht Platz…. habe ich etwas vergessen? Sonst war doch ein großer Koffer und ein Trolley als Handgepäck voll und immer noch zu wenig Stauraum.
Unsere Ernährung setzt sich zusammen aus den übrig gebliebenen Kühlschrank- und Tiefkühlresten der vergangenen Jahre. Die abzuarbeitende Restaurant-Liste ist noch lang.
Karin ist seit zwei Wochen zu Hause und arbeitet doch mehr als in den vergangenen Monaten. Max hat nur noch wenige Arbeitstage vor sich und meldet sich dann beim AMS arbeitslos.
Wir sind nun auch beide wieder Oberösterreicher auf dem Papier:
„Aha, Sie sind die Tochter? Aha, Sie haben keine eigenen Haushalt?“ Oje, oje… ein Gefühl der Entmündigung macht sich breit. Ach so, die Vollmacht ist auch schon unterschrieben, sodass wir es auch tatsächlich sind.
Schnell noch geben wir einen Crashkurs im Scannen und Mailen, damit sämtliche Post elektronisch in die Weiten der Welt von der Heimatbasis aus gesandt werden kann.
Ob wir uns das alles schon vorstellen können?
Ja, monatelange Freiheit können wir uns gut vorstellen. Endlich alle Länder in Ruhe erleben. Ohne eine detaillierte Vorplanung. Ohne zu wissen, wo wir am nächsten Tag schlafen werden. Ohne zu wissen, wie wir von A nach B kommen. Ohne die vielen unterschiedlichen Erlebnisse zu kennen. Und darauf sind wir gespannt und können es kaum erwarten aufzubrechen!
Das Gefühl der Freiheit ist etwas völlig neues… ganz einfach deshalb, weil es in den vergangenen Jahren noch nie in dieser Form da war. Die Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen. Nur noch Kleinigkeiten stehen noch an.
Aber eines steht fest:
WIR FREUEN UNS SCHON RIESIG!
Es fällt allerdings schon jetzt auf, dass wir viele Dinge „das letzte Mal…“ umso mehr genießen und auch die Stadt Wien schon jetzt mit anderen Augen betrachten.